Ein festlich‘ Gebäck vergangener Zeiten
Die Rosenküchlein eigenen sich wunderbar als Dessert, egal zu welcher Jahreszeit.
Dieses Rezept stammt aus einem sehr alten Kochbuch.
Geschichte: Früher, auf dem flachen Land, wenn eine Kutsche unverhofft mit Besuch in ein Gehöft einfuhr, machte das zuweilen eine gastliche Aufwartung erforderlich. Da man Gebäck gewöhnlich nicht auf Vorrat buk und weder Bäcker noch Konditoren sich in Reichweite befanden, war auf Seiten der Gastgeber die Kunst der Improvisation gefragt. Und während Bauer und Bäuerin oft in der guten Stube der durchgeschüttelten Reisegesellschaft schon ihre Aufwartung machten, bereitete eine Magd in der Hofkuchl ein himmlische Delikatesse: Die RosenKüchlein. Man nannte sie damals auch gerne das „Verlegenheitsgebäck“
Anno dazumal fertigte in den Orten der Dorfschmied die Roseneisen an. Jeder hatte hier seine eigenen Formen.
Die Roseneisen sind in verschiedenen Größen und Formen in großer Auswahl im Internet zu finden. Darauf achten, daß es von guter Qualität ist.
Zutaten für den Teig (reicht für etwa zehn Rosenküchlein): 300 g Weizenmehl, 5 Eier,¼ l Milch,2 Esslöffel Zucker,½ TL Salz, 1 Päckchen Vanillezucker. Zum Ausbacken: Pflanzenfett oder Butterschmalz (ich benötige ca. 1,5 kg), Puderzucker zum Bestreuen.
Darauf achten, daß das Gefäß zum Eintauchen der Roseneisen von der Größe her passt. Das Eisen soll gerade so gut passen, daß man ohne Probleme eintauchen kann. Vom „Rest“ des Teiges mache ich noch ein oder zwei Palatschinken.
Und so werden die Rosenküchlein gemacht:
Alle Zutaten werden zu einem glatten Teig verrührt. Das Fett auf ca. 170 Grad erhitzen.
Zur Probe den Stil eines Holz-Kochlöffels eintauchen. Bilden sich um den Holzstil reichlich kleine Bläschen, passt es.
Geben sie jetzt das Roseneisen zunächst OHNE TEIG in das heiße Fett. Erst wenn das Eisen richtig heiß ist, darf man mit den Küchlein beginnen. Ich warte hier vor dem 1. Eintauchen mindestens 10 Minuten.
Nun das Roseneisen etwa zu 2/3 in den Teig eintauchen. Nach ca. 4-5 Sekunden von hier gleich wieder in das heiße Pflanzenfett tauchen. Nach etwa 10 weiteren Sekunden anheben, das Fett abgießen und das Küchlein auf ein vorbereitetes Tuch geben.
Je nachdem, wie kross man die Rosenküchlein haben möchte, wird die Backzeit im heißen Fett angepasst: Für eine knusprigere Konsistenz die Backzeit um einige Sekunden verlängern.
Nach insgesamt ca. 15-20 Sekunden erhält man das kunstvolles Gebäck, das sich nach dem Herausnehmen durch leichtes Rütteln vom Eisen löst. Sie können es auch mit Hilfe des Kochlöffelstils noch im heißen Fett lösen, mit einem flachen Schaumlöffel herausnehmen und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen.
Das Eisen vor dem nächsten Eintauchen in den Teig, zuerst wieder kurz in das heiße Fett, dann erst wieder in den Teig und wieder zurück in das Fett. Wenn man den Dreh einmal heraus hat, geht die Zubereitung sehr schnell.
Im kurzen Video können sie die Reihenfolge verfolgen.
Die knusprigen „Rosen“ werden mit Puderzucker bestreut und mit dem Lieblingseis serviert.