Zeit, Heimat und Genuss
Die Butterbrotwerkstatt von Walkertshofen
Das eigene Sauerteigbrot zu backen bringt Dir das Wertvollste unserer Zeit direkt nach Hause.
Gerlinde Gandorfer

Das Erlebnis an diesem Tag beginnt schon bei der Ankunft: Hier wird jeder Teilnehmer höchstpersönlich von Gerlindes 9-jährigen Sohn Josef in Empfang genommen – dem inoffiziellen „Parkplatzmeister“ von Walkertshofen.
Mit Übersicht und einer Wortgewandtheit, die man in so jungen Jahren nicht erwartet, dirigiert er jedes Auto auf den perfekten Platz. Dabei lässt er es sich nicht nehmen, den Teilnehmern schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf das bevorstehende Erlebnis zu geben.
Während Josef seine Instruktionen charmant abschließt, erklärt er mir, warum am Ende des Kurses alle Teilnehmer glücklich nach Hause fahren.
Immer an seiner Seite, seine Geschwister, die 3-jährige Magdalena und der 6-jährige Vitus. Beide verfolgen sehr genau die Anweisungen ihres großen Bruders. Vermutlich werden sie in den nächsten Jahren diese Aufgabe übernehmen. Spätestens dann, wenn Josef die Brotbackkurse übernommen hat.
Was für ein Einstieg, der vorweg schon mal für gute Laune sorgt und alle Teilnehmer direkt auf das Thema des Tages einstimmt: Brot, Zeit und ganz viel Freude!
Brot als Heimat – Die Butterbrotwerkstatt in Walkertshofen
Inmitten des kleinen Ortes Walkertshofen wurde mit der „Butterbrotwerkstatt“ ein außergewöhnliches Projekt ins Leben gerufen, das weit mehr ist als nur ein Ort zum Brotbacken. Es ist ein Raum für Begegnung, Tradition und eine ganz besondere Philosophie, die das Brot nicht nur als Nahrungsmittel, sondern als Symbol für Heimat und Verbundenheit versteht.
Für Gerlinde Gandorfer, der gelernten und international erfahrenen Hotelfachfrau, ist Brot weit mehr als nur ein tägliches Grundnahrungsmittel. „Brot ist für mich ein Stück Heimat. Es verbindet mich mit meiner Geschichte, meiner Region und meiner Familie“, sagt sie. „Es ist ein uraltes Lebensmittel, das in seiner Einfachheit und Natürlichkeit Kraft und Geborgenheit schenkt.“ Diese tiefe Verbundenheit mit dem Brot und der Tradition des Backens hat sie dazu inspiriert, die Butterbrotwerkstatt zu gründen, einen Ort, an dem die Menschen nicht nur lernen, wie man Brot backt, sondern auch, wie man das Handwerk noch mehr schätzen kann.

Wenn euch das Sauerteigbrot von eurem Bäcker schmeckt, dann sagt ihm das bitte!
Gerlinde Gandorfer
Zeit für das Ursprüngliche
In der Butterbrotwerkstatt geht es nicht nur um das Erlernen von Rezepten. Gerlinde Gandorfer möchte den Teilnehmern das Brot viel näherbringen: das bewusste Arbeiten mit den Händen, das Vertrauen in die natürlichen Zutaten und das Verständnis für den langen, achtsamen Prozess der Brotproduktion. „Brotbacken ist eine Form der Entschleunigung“, erklärt sie. „Es ist ein langsamer Prozess, der Geduld und Respekt für die Natur erfordert. Heute, in einer Welt, in der vieles schnell und unüberlegt geschieht, ist es ein Geschenk, den Moment zu genießen, in dem der Teig aufgeht und schließlich zu einem warmen, duftenden Laib Brot wird.“
In diesen Kursen lernen die Teilnehmer, wie man Brot aus regionalen und hochwertigen Zutaten zubereitet. Dabei geht es nicht nur um das technische Wissen, sondern auch um den Austausch über die Bedeutung von nachhaltiger Landwirtschaft und den Wert von handwerklich hergestellten Lebensmitteln. „Das Brot ist das Symbol für das, was uns verbindet“, sagt Gandorfer. „Es steht für das Einfache und das Wesentliche, das Ursprüngliche. Wenn wir ein gutes Brot backen, spüren wir, wie sehr wir Teil einer langen Tradition sind.“
Brot als Verbindung zur Heimat
Für die Teilnehmer bedeutet der Besuch der Butterbrotwerkstatt oft auch eine Rückbesinnung auf die Wurzeln. Sie erfahren, wie das Brot früher in vielen Familien selbst gebacken wurde und wie das Handwerk über Generationen hinweg weitergegeben wurde. In dieser Verbindung zwischen Tradition und Moderne liegt für Gerlinde Gandorfer der besondere Wert des Brotbackens.
Ein Ort der Gemeinschaft
Doch die Butterbrotwerkstatt ist nicht nur ein Ort zum Backen. Sie ist auch ein Treffpunkt für Menschen, die ähnliche Werte teilen. Bei einem gemeinsamen Brotbacken entsteht eine besondere Gemeinschaft. Die Teilnehmer kommen nicht nur, um ein handwerkliches Können zu erlernen, sondern auch, um miteinander zu reden, sich auszutauschen und zu entspannen. Die Atmosphäre in der Werkstatt ist dabei von Wärme und Gastfreundschaft geprägt – ganz im Sinne von Gerlindes Einstellung, dass Brot auch immer eine Einladung ist.
„Es geht ja nicht nur um das Brot“, sagt sie abschließend, „sondern um die Menschen, die es gemeinsam herstellen. Brot verbindet Menschen, und in dieser Verbindung steckt so viel mehr. Und bitte, wenn euch das Sauerteigbrot von euerem Bäcker schmeckt, dann sagt ihm das auch – denn Wertschätzung ist das Brot des Handwerkers!“
Das Backen im Holzofen steht bei diesem Kurs im Mittelpunkt, doch Gerlinde Gandorfer erklärt auch ausführlich, wie man im Elektroherd beste Ergebnisse erzielt. Da die meisten Teilnehmer zu Hause vermutlich nur diesen nutzen, gibt sie wertvolle Tipps, um das Gelernte auch dort erfolgreich umzusetzen.
Am Ende des Kurses durfte jeder sein selbstgebackenes Sauerteigbrot mit nach Hause nehmen. Der Duft, der während des Backens durch die Butterbrotwerkstatt zog, war einfach unglaublich. Und wenn das warme Brot dann mit frischer Butter und Schnittlauch verfeinert wird – was braucht es mehr?
Das ist Genuss pur!
Butterbrotwerkstatt / Hochgartenstraße 16 / 84091 Walkertshofen info@butterbrotwerkstatt.de


In eigener Sache:
Schade, daß ihr hier nur die Bilder und Videos sehen – nicht aber den köstlichen Duft dieses frisch gebackenen Brotes riechen könnt. Denn erst dieser Duft macht die Leidenschaft für gutes Brot vollkommen!“
Ein herzliches Dankeschön an Gerlinde Gandorfer und an alle Teilnehmer dieses Brotbackkurses – für euere Geduld, euere Begeisterung und dafür, dass ihr das Filmen so unkompliziert ermöglicht habt. Sonst wäre dieses Video in dieser Art nicht möglich gewesen!
Gabi Röhrl /Heimat Holledau
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