Der MEINZER in Reißing: Ein Wirtshaus!

Es hat ja mittlerweile Seltenheitswert und gehört auf die Liste der bedrohten Kulturgüter: Das bayerische Wirtshaus. Ein solches ist gegen den Trend der Zeit in Reißing vor einiger Zeit wiedererstanden. Und -so hat es den Anschein- es blüht lebendiger denn je. Eine 150-jährige Tradition findet damit ihre Fortsetzung.

Doch der Reihe nach: Zwischen Abensberg und Kelheim, nahe Saal, biegt eine kleine Straße von der B16 in westlicher Richtung in den Ort Reißing ab. Eingebettet in eine hügelige Landschaft, von weitem zu erkennen an dem  mächtigen Maibaum und dem markanten Spitzhelm des Kirchturms. Die dörfliche Rokoko-Kirche, die ortsansässige Metzgerei und der Gasthof Meinzer, bilden fast schon ein magisches Dreieck.

Kalt ist es heute und windig. Deshalb läßt uns der kleine Biergarten vor dem Gasthaus nur ahnen, wie gemütlich es hier an einem lauen Frühlingstag sein kann. Beim Eintreten in das musikantenfreundliche Wirtshaus hat der Gast die Wahl:  Ein Tisch in der gemütlichen Wirtsstube mit dem neuen Blockhaus-Anbau, oder im originellen Saal, in dem eine Theaterbühne zur weiteren Verwendung auf den Schauspiel-Nachwuchs wartet.

Mit Liebe zur Heimat   Christian und Tamara Weinzierl haben das Gasthaus  2013 übernommen. Zunächst als Pächter, seit 2015 als Eigentümer. Keine einfache Situation damals. Denn bis zu diesem Zeitpunkt stand das Wirtshaus lange Zeit leer. Inklusive der notwendigen Renovierungen war das ein Kaltstart bei Null.

Inzwischen ist die Situation für die beiden überschaubar geworden. Mit ihrem gastronomischen Know-how haben sie sich viel Stammkundschaft aufgebaut und nicht selten hat man nur bei Vorbestellung Aussicht, einen der begehrten Plätze zu ergattern. Auch heute geht’s rund. Alle Tische sind bis auf den letzten Platz gefüllt. Bedienungen eilen dienstbeflissen, aber ohne Hektik,  durch die Räume, Kinder sind mit allerlei Bierdeckel-Aufbauten beschäftigt, am Ecktisch hakelt ein Schafkopfquartett um den entscheidenden Stich, derweil so  manche Promenadenmischung, scheinbar unbeteiligt, unter den Tischen vor sich hindöst.

Lammhaxerl und Omas Torten  Den Gast erwarten eine traditionell bayerische Küche mit Produkten aus der Region, Fleisch und Wurst vom ortsansässigen Metzger, Gemüse vom Kleinbauern und das Wild aus heimischen Revieren. Auch die Tradition kommt wieder zu ihrem Recht. Zwölf Stammtische treffen sich dort regelmäßig und karteln u.a. wortmächtig die großen Themen von der Politik bis zu den Eigenheiten der Frauen aus.   Fast schon selbstverständlich: Es hat uns hervorragend geschmeckt und wir haben uns pudelwohl gefühlt. Leider entdeckten wir die, von der Oma des Hauses selbstgebackenen, Torten zu spät. Die probieren wir dann halt bei unserem nächsten Besuch.

Das Bier beziehen die Wirtsleute von Schneider Weisse, Karmeliten Brauerei und der Schloßbrauerei Eichhofen.

Alle wichtigen Infos zu Öffnungszeiten, Kontaktdaten und Speisenkarte findet ihr unter www.gasthaus-meinzer.de Durch die starke Gästefrequenz ist eine Reservierung empfehlenswert.

Im Dezember wurde von mir über meine Facebook-Seite „Heimat Holledau“folgender Aufruf gestartet. „Nennt mir bitte eure Lieblingswirtshäuser in der Holledau“.  Was für ein Ergebnis!  Über 60 Wirtshäuser wurden genannt.  Vielen, vielen Dank für Eure Hinweise auf bekannte und vielleicht für viele Holledauer noch unbekannte Wirtshäuser.  Alle genannten Wirtshäuser werde ich nun auf diesem Block in den nächsten Monaten vorstellen. Viel Freude beim Einkehren! 

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