„Entdecke die Wirtshauskultur der Holledau – eine Reise zu den schönsten Gastgebern der Region“ Ab Januar 2025 lade ich euch ein, mit mir die Holledau von ihrer genussvollen Seite zu entdecken. Aus über 60 Empfehlungen meiner Follower, besuche ich nach und nach die charmantesten Wirtshäuser der Region, jedes mit seiner eigenen Geschichte, seinen einzigartigen Wirtsleuten und einer Speisekarte, die Lust aufs Verweilen macht. Freut euch auf persönliche Berichte, stimmungsvolle Bilder und ehrliche Eindrücke, die zeigen, wie vielfältig und herzlich die Gastfreundschaft in unserer Heimat ist. Schaut regelmäßig auf der Webseite vorbei und lasst euch inspirieren, selbst auf kulinarische Entdeckungsreise zu gehen. Vielleicht wartet euer neues Lieblingswirtshaus gleich um die Ecke? Ein Abenteuer für alle Sinne – ich freue mich darauf, euch mitzunehmen!
Das einzige Wirtshaus der Welt mit einem eigenem Feuerwehrauto
Tollbach, zwei Kilometer südöstlich von Siegenburg gelegen, zählt knapp 80 Einwohner. Seinen Namen verdankt der Ort einem Bach, der durch das schmale Tal mäandert. Das bescheidene Marienkirchlein in der Ortsmitte ist seit Jahrhunderten Ziel von Wallfahrten. Votivtafeln an der Rückseite des Kirchenraums künden in Bildern von tatsächlichen oder eingebildeten Erhörungen.
Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern. Einmal im Jahr waren wir mit einem Bittgang hierher unterwegs. Für uns Kinder war das durchaus ein stattlicher Fußmarsch; gleichzeitig ein nicht alltägliches Erlebnis. Nach der Andacht, gab es im gegenüber liegenden Gasthaus Landendinger ein erfrischendes Kracherl, dazu knackige, nach Räucherkammer duftende Würstl und frische Semmeln.
Hinein geht’s durch den „Schluck-Weg“
Das Gasthaus hat seither nichts von seinem Charme eingebüßt. Vor den Eingang lädt ein kleiner Biergarten Radler, Wanderer und so manche Feierabend Gesellschaft zur gemütlichen Einkehr. Betritt man das Gasthaus, führt der „Schluck Weg“ direkt in das 30 Personen fassenden Stüberl.
„DOHOGGADEDODEWOOIWEIDOHOGGA“ – also der Stammtisch – lehnt sich wohl kalkuliert an den Ausschank. Auch an diesem Abend ist er vollbesetzt. Gegenüber weitere Stammgäste. Ich bin heute Teil einer Runde, die sich ganz speziell zum Antenessen (Enten…) eingefunden hat.
An die 400 Singerl (Küken) holen sich die Wirtsleute im Frühjahr vom Vielweber-Bauer aus Niederumelsdorf. Auf großem Areal im Freiland fressen sie artgerecht den ganzen Sommer über. Dabei leisten ihnen zwoa Goaß, a Hund und drei Katzen Gesellschaft – erzählt die Wirtin Lisa Landendinger, die mit Ihrem Mann Sepp das Wirtshaus von den Eltern 2003 übernommen hat. Auf dem Maibaum im Hof geben Taferl der Faschingsfreunde, der Freiwillige Feuerwehr und der Fischerfreunde Hinweise auf eine lebendige Ortsgemeinschaft. Und dann entdecke ich ein altes Feuerwehrauto, das im Besitz der Wirtsfamilie ist. Damit dürfte der Landendinger das einzige Wirtshaus auf derer Welt mit eigenem Löschfahrzeug sein. So ebbas gibt’s nur in da Holledau
Sechs Tage in der Woche haben die Landendingers geöffnet. Von 9.30 Uhr durchgehend bis der letzte Gast geht. Das kann sich manchmal durchaus ziehen. „Macht nix“ meint die Wirtin, „des is halt in einem Wirtshaus so und mir g’fallt des so“. Hilfe hat sie von Ihrer Nachbarin und gelernten Hauswirtschafterin, Renate Herrmann.
Der Entenbraten des Gasthauses ist so berühmt, daß das Wirtshaus von Ende September bis Mitte März aus allen Nähten platzt. Wer trotzdem noch einen Platz ergattert, hat ganz einfach Dusel g’habt.
Achtung: Normalerweise gibt es hier „nur“ kleine Brotzeiten. Warm gekocht wird Sonn- und Feiertags oder auf Vorbestellung. Ausgeschenkt wird Bier vom Faß aus dem Hofbräuhaus Freising.
Für drinnen ist eine Tischreservierung grundsätzlich zu empfehlen!
Gasthaus Josef Landendinger, Tollbach 13, Markt Siegenburg, Tel. 09444-322 , Öffnungszeiten: 6 Tage die Woche von 9.30 Uhr bis da letzte Gast geht. Donnerstag ist Ruhetag!